GAIA-X setzt auf intelligente Wechselbrücken und Trailer
Im Rahmen des Forschungsprojekts GAIA-X hat das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) den Nutzfahrzeughersteller Krone beauftragt, ein Konzept auszuarbeiten, das Güter- und Warenströme durch intelligente Datennutzung optimiert. Das europäische Großprojekt GAIA-X hat sich zum Ziel gesetzt, Wirtschaft, Forschung und Verwaltung im europäischen Wirtschaftsraum in einer ebenso leistungsfähigen wie sicheren Dateninfrastruktur zu vereinen, um europäischen Unternehmen eine unabhängige Alternative zu den marktführenden Cloud-Anbietern aus Übersee zu bieten und die benötigten Kapazitäten für den Datenverkehr von Großprojekten wie dem autonomen Fahren zur Verfügung zu stellen.
Eines der zehn Themengebiete von GAIA-X widmet sich dem Mobilitätssektor, der durch Klimawandel und Ressourcenknappheit vor tiefgreifenden Veränderungen steht. Um den Gütertransport durch smarte Auftragssteuerung, verlässliche Prognosen der Ankunftszeit und intelligentes Kapazitätsmanagement effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, werden Logistikflotten-Betreiber in den Entwurf eines Innovationsträgers eingebunden, so dass die nächste Generation schwerer Nutzfahrzeuge direkt an den Bedürfnissen der Branche ausgerichtet werden kann. Die GAIA-X-Terminologie sieht für diese Zukunftsprodukte die Bezeichnung iWT (intelligente Wechselbrücke/intelligenter Trailer) vor. An vorderster Stelle steht im Projektkalender die Durchführung von Interviews mit Marktteilnehmern. Die daraus gewonnen Erkenntnisse dienen als Grundlage für alle weiteren GAIA-X-Entwicklungen.
Krone Geschäftsführer Ralf Faust sieht in dem GAIA-X-Projekt enormes Potenzial für den Transport- und Logistiksektor: „Bereits heute werden Telematik-Technologien eingesetzt, um beispielsweise die Positionen, die Meldungen aus dem Bremssystem oder die Temperaturen im Laderaum der Wechselbrücke beziehungsweise des Trailers zu erfassen und bereitzustellen. GAIA-X wird dazu beitragen, dass zukünftige Telematik-Dienste weit über bereits bekannte Funktionen wie ETA-Vorhersagen (Estimated Time of Arrival), ein Tourenmanagement, eine Türkontrolle oder den Koppelstatus hinausgehen, um die Qualität und die Effizienz für das Transport- und Flottenmanagement weiter zu steigern.“
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Krone tragen den 1,6 Millionen Euro umfassenden Etat, der für dieses Forschungsfeld zur Verfügung steht, zu gleichen Teilen. Krone Projektleiter Maximilian Birle begrüßt die Beauftragung ausdrücklich und betont die zunehmende Bedeutung sicherer und vernetzter Datenströme für die Transportwirtschaft: „Für Krone ist die Teilnahme an GAIA-X von herausragender Bedeutung. Die langjährige Erfahrung unseres Unternehmens im Bereich digitaler Nutzfahrzeug-Services wird sehr dazu beitragen, dieses Projekt zum Erfolg zu führen.“
Krone ist als einziger deutscher Nutzfahrzeughersteller an GAIA-X beteiligt. Mit dem Abschluss des Forschungsprojekts im Rahmen von GAIA-X wird Ende 2024 gerechnet.
Bildunterschrift: Krone Projektleiter Maximilian Birle (links) sowie Krone Geschäftsführer Ralf Faust (rechts) sehen in dem GAIA-X-Projekt enormes Potenzial für den Transport- und Logistiksektor. *Das Foto wurde unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Richtlinien aufgenommen. Foto: Krone